Bauernmarkt mit vielen Bildern
Es war heute soo warm, ich wollte wirklich nicht raus, aber mein besserer Hälft hat mich zum Glück überredet!
Wir waren auf einem riesigen Bauernmarkt, dem wichtigsten seiner Art hier im Sommer, der nur einmal stattfindet, am 15. August.
Das ist ja DER Ferientag aller Italiener, Feste und Märkte, Wein und Gesang. Das Weib lass ich mal weg, da hat ja jeder sein eigenes dabei, denn so ein Markt ist auch Sehen und Gesehen werden, alte Freunde per Zufall treffen, Schwatzen und sich Verabreden für die nächsten Tage. Denn das Fest dauert im Süden nicht einen Tag, nein, es sind 3 oder 4 oder eine ganze Woche.
Doch heute war Markttag und ich lasse die Bilder sprechen, nur soviel:
Es gibt einfach alles. Kilometerlang ziehen sich Stände und Buden vom Ortsanfang bis an den Ortsausgang, in Seitengassen, auf den Parkflächen ringsum, Unerlaubtes wie große Tiere stehen am Rande und sind umringt von Pferdehändlern, staunenden Kindern, Touristen und allerlei seltsamem Volk.
Man bekommt mal was anderes als auf den normalen Wochenmärkten, deren Auswahl einen schon erschlagen kann, aber hier - sowas habe ich noch nicht gesehen, es gab von allem was und das in riesiger Auswahl.
Werkzeuge, Haushaltwaren, Stoffe, Kleidung, Berufsbedarf, Tierhalterbedarf, Futter, Lebensmittel..alles.
Wer einen Pizzastand aufmachen will, der findet alles Zubehör, für das Einkochen im Freien Gasbrenner und Töpfe und riesige Rührlöffel. Denn hier baut man seine Tomaten ja an und dann wird daraus die Tomatensauce fürs Jahr eingekocht und in Gläsern konserviert wie Marmelade. Überhaupt bietet sich das Einkochen und Trocknen in der heißen Sonne an, es wird im Sommer immer viel zu viel geerntet und dann getauscht oder im Winter verzehrt.
Man kann und sollte handeln, wir haben z.B. noch eine Paravant gesucht aus Eisen für unseren Kamin, damit nicht Funken aufs Sofa fliegen (eines Tages). Und der kostete an der ersten Bude mit solchen Dingen 60 Euro, mittendrin im Getümmel gabs einen ähnlichen (Unikate) und noch schöneren für 30 Euro.
Wir haben uns mit robusten und qualitativ wertigen Arbeitsklamotten eingedeckt für den Winter und für 4 Paar Hosen und 4 Shirts, eine kurze Arbeitshose für den Chef meines Herzens und eine Mütze zusammen 60 Euro bezahlt. Unkaputtbare Sachen - wenig Geld.
Da haben wir mal nicht gehandelt, nur die Mütze wollte er geschenkt haben und bekam sie auch.
Feinste Käse für 6-8 Euro das Kilo, Eingelegtes vom Bauern für 3-6 Euro das Kilo, dicke Salamis zum Stückpreis von 5 Euro, sicherlich ein knappes Kilo schwer und wirklich schmackhaft, wir haben natürlich vorher probiert, wie es üblich ist.
Da müssen wir nun schnell essen, denn der Kühlschrank ist nicht gerade XXL ;)
Wer Kleintiere braucht zum Züchten oder Mästen - hier wird er fündig. Gänse groß, als Küken, Hühner aller Rassen groß, legereif, noch nicht legereif, als Küken, die passenden Hähne dazu, Gänse, Wachteln, Kaninchen, Esel, Pferde, Nagetiere (wofür?)..
Ehrlich? Wir haben nicht alles geschafft.. Nach gefühlten 50 Kilometern zu Fuß und schwer beladen haben wir dann kehrt gemacht und noch ein Panino con pezzetti gegessen. Das ist eine Art scharfes Gulasch, aber große Stücke, vom Pferd oder Rind (sie hatten beides). Die Stücke werden in ein riesiges Brötchen gelegt und man mampft dann im Stehen, was in Italien nicht so weitverbreitet ist. Aber für Pezzetti macht der Italiener eine Ausnahme und isst auch im Laufen. Verzeiht, ich habe vor lauter Hunger kein Bild gemacht sondern einfach alles aufgegessen. Nur vor dem Bestellen habe ich die Bauersfrau fotografiert, die im großen Topf rührt ;)
Und nun los:
